Diana Martin prüft die Umsetzung ihrer Planung bei einem Umbauprojekt in Männedorf. (Fotos: zVg)
Interview: Daniela Hochradl / PW
Zwischen Gebäudetechnik + Familienglück
Diana Martin ist nicht nur erfolgreiche Geschäftsführerin und Mitgründerin der bemaplan Ingenieure GmbH, sondern auch Mutter von zwei Kindern. Mit ihrer fröhlichen Art bereichert sie jede Zusammenkunft. Im Interview gibt sie Einblicke in ihre Karriere, ihre Faszination für die Technik und verrät, wie sie die Balance zwischen Beruf und Familie meistert.
Diana, was macht dich glücklich?
Diana Martin: Glücklich macht mich vor allem meine Familie. Aber auch die erfolgreiche Umsetzung eines Projekts oder einer meiner Planungen erfüllt mich mit Freude.
Gibt es einen Wunsch, den du dir noch erfüllen möchtest?
Diana Martin: Ja, ich träume davon, mehrere Monate durch Südamerika zu reisen. Das wäre eine spannende Auszeit vom Alltag.
Du hast eine besondere Vorliebe für Umbauten und Sanierungen. Was fasziniert dich daran?
Bei Umbauten und Sanierungen steckt viel kreative und planerische Arbeit dahinter. Es ist faszinierend zu sehen, wie alte Gebäude neues Leben eingehaucht bekommen.
Wie entspannst du dich vom stressigen Alltag?
Abschalten kann ich wunderbar beim Kochen oder wenn ich meinen Kindern Geschichten vorlese. Diese Momente sind wertvolle Pausen im hektischen Alltag.
Wie verlief dein Weg zur Gebäudetechnikplanerin?
Im Jahr 2006 begann ich meine Lehre als Gebäudetechnikplanerin mit Berufsmatura. Nach meiner Ausbildung konnte ich in meinem Lehrbetrieb die Fachhochschule absolvieren und gleichzeitig auf Stundenbasis als Planerin arbeiten. Nach dem Studium übernahm ich die Rolle der Projektleiterin und konnte mich in weiteren Fachgebieten weiterentwickeln.
Wie kam es zu der Entscheidung, in die Gebäudetechnik einzusteigen?
Ursprünglich wollte ich Ärztin werden. Doch während der Berufswahlphase machte mich eine Faustballkollegin auf den Beruf der Gebäudetechnikplanerin aufmerksam. Eine Schnupperlehre in diesem Bereich überzeugte mich sofort. Jetzt bin ich sozusagen „Fach-Ärztin“ für Gebäude – das passt auch sehr gut!
Welche Personen haben dich am meisten geprägt?
Persönlich waren es meine Grossmutter und meine Mutter, die mich stark beeinflusst haben. Beruflich war es mein Lehrmeister, der mich stets unterstützt und gefördert hat.
Was hat dich als Kind besonders fasziniert?
Das Schachspielen. Es war schon damals eine Leidenschaft von mir, und ich denke, es hat mir auch strategisches Denken beigebracht.
Was war eine besonders spannende Aufgabe während deiner Ausbildung?
Mein erstes eigenständiges Projekt. Von der Konzeptentwicklung bis zur Umsetzung auf der Baustelle durfte ich alles selbst planen. Das war eine tolle Erfahrung.
Gab es eine unerwartete Wendung in einem Projekt, die dich nachhaltig geprägt hat?
Eigentlich gibt mir jedes Projekt eine neue Sichtweise, deshalb kann ich kein spezielles Ereignis herausgreifen. Jede Herausforderung bringt etwas Neues mit sich.
Hast du eine lustige Anekdote von der Baustelle?
Ja, einmal habe ich auf einer Baustelle festgestellt, dass der Gipser alle Nischen für die Einbau-Spiegelschränke zugemacht hatte. Schön ordentlich mit Gipskarton – warum auch Löcher lassen, wenn man sie schliessen kann? ????
Welche Reaktionen bekommst du oft, wenn du von deinem Beruf erzählst?
Oft höre ich: „Was genau macht ihr?“ oder „Ist das nicht ein Männerberuf?“
Du hast die bemaplan Ingenieure GmbH mitgegründet. Wie kam es dazu?
Nach einer langen Anstellung bei Amstein + Walthert suchte ich nach neuen Herausforderungen. In meinem neuen Arbeitsumfeld verstand ich mich sowohl fachlich als auch privat hervorragend mit meinen Kollegen. Bei einem Feierabendbier entstand dann die Idee, unser eigenes Ingenieurbüro zu gründen. Von der Idee bis zur Umsetzung dauerte es nur wenige Monate, und bemaplan wurde gegründet.
Wie erlebst du die Herausforderung, Mutter und Geschäftsführerin zu sein?
Es ist intensiv und manchmal herausfordernd, beides in Einklang zu bringen. Doch die Erfüllung in beiden Bereichen macht mich stolz und glücklich.
Wie findest du die Balance zwischen Beruf und Privatleben?
Mit klaren Strukturen und effizienter Arbeit. Es ist wichtig, sich gut zu organisieren und Prioritäten zu setzen.
Woran arbeitest du aktuell?
Ich arbeite gerade an über zwölf Projekten. Davon könnte ich dir eine ganze Weile erzählen. ????
Was begeistert dich an deiner Arbeit?
Die Vielfalt und die immer neuen Herausforderungen, die jedes Projekt mit sich bringt.
Welche Herausforderungen gibt es derzeit in der Gebäudetechnik-Branche?
Es ist schwierig, gut ausgebildete Mitarbeiter zu finden, die Verantwortung übernehmen und mit Stolz diesen Beruf ausüben. Auch die Zusammenarbeit mit seriösen Partnern auf den Baustellen ist eine ständige Herausforderung.
Wie engagiert ihr euch als Firma für den Nachwuchs in der Branche?
Wir schreiben jedes Jahr mindestens eine Lehrstelle aus und bieten interessierten Schülern die Möglichkeit einer Schnupperlehre. So können wir jungen Menschen unseren Beruf näherbringen und Interesse wecken.
Warum interessieren sich deiner Meinung nach nicht mehr Frauen für Gebäudetechnik-Berufe?
Ich denke, dass es viel mit veralteten Denkweisen zu tun hat. Technische Berufe werden immer noch eher mit Männern assoziiert. Doch das ändert sich langsam. Es braucht einfach Zeit – Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut. ????
Gibt es berufliche Träume, die du noch verwirklichen möchtest?
Momentan bin ich wunschlos glücklich.
Wie sehen deine Pläne für die nächsten Jahre aus?
Kurzfristig wollen wir unser Team um zwei bis drei Mitarbeiter erweitern. Langfristig möchten wir in der Branche für unsere Qualität und langjährigen Mitarbeiter bekannt sein.
Vielen Dank für das Interview, Diana!